Out of the Absurdity of Life: Globale Musik
Das erste Buch des Online-Netzwerkes Norient diskutiert Zeitfragen und Trends im globalisierten Musikschaffen zwischen Europa, Afrika, Lateinamerika, Asien und den USA. In Out of the Absurdity of Life – Globale Musik hinterfragen Journalistinnen und Wissenschaftler, Künstlerinnen und Fotografen Protest und Provokation in den USA, Ghana und England. Sie tauchen ein in die schrillen Partywelten von São Paulo, zeichnen die Neuerfindung des syrischen Synthesizer-Pops nach und diskutieren das Provokationspotenzial lateinamerikanischer Kopulationstänze. Journalistisch und wissenschaftlich. Auf Deutsch und Englisch. Mit kritischem Geist und Liebe zur Nische. Jetzt direkt über unsere Shops auf Bandcamp oder BigCartel, den Traversion Verlag oder via Amazon bestellen.
The first book of the online-network Norient discusses contemporary movements and trends within globalised music scenes in Europe, Africa, Latin-America, Asia and the US. In Out of the Absurdity of Life – Globale Musik, journalists, scientists, artists and photographers question protest and provocation within the US, Ghana and England. They dive into the shrill party worlds of São Paulo, trace the reinvention of Syrian synthesizer-pop and discuss the provocation potential of Latin-American copulation dance-moves. Journalistic and scientific. Part of the book is in German, part in English. Order via our Shops on Bandcamp or BigCartel or via Traversion.
Einblicke ins Buch
Ein audiovisuelles Zapping durch das erste Norient Buch Out of the Absurdity of Life. Globale Musik
Vorwort
Musikalischer Fortschritt sei bis auf Weiteres nur von Ländern der «dritten Welt» und von Indien oder China zu erwarten, mutmasst der renommierte britische Popautor Simon Reynolds in seinem viel beachteten Buch Retromania: Pop Culture's Addiction To Its Own Past (2011). Reynolds Prognose zeigt, dass Afrika, Asien und Lateinamerika allmählich auch in der euroamerikanischen Popgemeinde nicht mehr bloss mit «ethnischer» Volksmusik und kultivierter Weltmusik assoziiert werden. Musikerinnen und Produzenten aus Accra, Buenos Aires, Beirut oder Jakarta setzen heute weltweit Trends in der globalisierten Pop- und Clubkultur und werden auch im internationalen Kunstbetrieb zunehmend ernst genommen. Sie agieren transnational, mit Musikerinnen, Produzenten, und Bloggerinnen in den USA und Europa: «Wenn heute ein Musiker in Luanda einen Track ins Internet stellt, dann habe ich ihn Sekunden später bei mir auf dem Laptop. Und schon morgen lade ich vielleicht meinen Remix hoch», erzählt der Berner Produzent und Musiker Wildlife!. Dieser selbstverständliche Einbezug neuer Produktions- und Vertriebsformen suggeriert: Globale Musik kennt keine Grenzen mehr.
Die Musik, die wir in Out of the Absurdity of Life – Globale Musik vorstellen, klingt vielstimmig zwischen «Dritt-Welt»-Parodie, Protest und Hyper-Pop. Musikerinnen und Musiker haben 2012 unermüdlich Songs geschrieben, Sounds gesammelt und Tracks gemischt. Damit diese in der heutigen Aufmerksamkeits-Ökonomie der «Likes» und «Comments» über die grossen Zentrifugen Facebook, YouTube und Soundcloud in die Welt geschleudert werden, setzen einige von ihnen auf Sex, Krieg und radikalen Realismus. Der kopulative Dancehall-Tanzstil Daggering aus Jamaika provoziert Millionen von YouTube-Klicks – und Moralhüterinnen und -hüter. In Beirut verarbeiten Computermusikerinnen und Improvisatoren Frequenzen und Texturen von Bomben, Raketen und Maschinengewehren. Einige Musikerinnen und Musiker machen sich Kitsch und Trash mit Prinzipien der experimentellen Musik zu eigen. Sie klingen prägnant, grell und verspielt und scheren sich nicht um Stil- und Geschmacksgrenzen. The National Fanfare of Kadebostany aus Genf inszeniert sich als Hofkappelle eines imaginären Staates und die FOKN Bois aus Ghana schlagen die Facebook-Trommel virtuos, indem sie verschleierte Musliminnen Bananen essen lassen. M3nsa und Wanlov The Kubolor stellen sich auch die Frage nach ihrer Identität: «Ich bin der Taxifahrer-Räuber, Visum-Fälscher, Frauen-Verführer, Mangobaum-Kletterer, ...» – die Aufzählung endet erst nach sechs Minuten. Damit attackieren sie unsere alten und stereotypen Vorstellungen von Afrika, Asien und Lateinamerika. Gerade Musik scheint das Potenzial zu besitzen, die Veränderungen und das Chaos einer komplexer werdenden Welt zu ordnen und die omnipräsenten Widersprüche und Spannungen in prägnanten Tracks, Collagen, Liedern und Kompositionen zu verarbeiten. Die musikalischen Reflexionen und Auflehnungen mögen dabei noch so global klingen: Das, was ihnen zugrunde liegt, spielt sich oft vor der Haustür ab. Sie sind Destillat eines Alltags, der umso absurder wird, je genauer man heranzoomt. Der serbische Trash-Hopper Shonegrad O'Connor betont im Norient-Interview: «Our main reference is the absurdity of everyday life». Seine Aussage machen wir uns zum Motto.
Globales Musikschaffen ist hedonistisches «Copy and Paste». Sounds, Stile, Ideen und ihre Bedeutungen werden frisch durcheinandergewirbelt und frei in neue Kontexte übersetzt. Die holländische DJane Marcelle zum Beispiel legt Gesänge tschechoslowakischer Massendemonstrationen über zentralafrikanische Beats und spielt so mit Hörgewohnheiten. Musikerinnen und Musikliebhaber freuen sich über die alten und überraschenden Klänge, die via Remix, Dubbing oder Mashup ein neues Leben gewinnen. Kritikerinnen und Kritiker fragen nach rechtlichen und ethischen Grenzen: Was ist Original, was originell oder Plagiat? Gibt es Soundquellen, die tabu sind? Aktivistinnen und Aktivisten stellen fest, dass Soundfiles frei fliessen, während viele Künstlerinnen und Künstler von nationalen Grenzen, Sprachbarrieren oder schlicht und einfach von langsamen Up- und Downloads in ihrer Stadt gebremst werden. Theoretikerinnen und Theoretiker analysieren die Bearbeitungsstrategien, mit denen Musikerinnen und Produzenten musikalische Referenzen und ihre Bedeutungen in neue Kontexte übersetzen. Oder sie beobachten Machtgefälle im internationalen Musizieren und untersuchen die Rolle von Musik in politischen Protestbewegungen und Revolutionen, etwa in der Occupy-Bewegung in den USA oder bei den Strassenprotesten gegen das Clubsterben in Bern. Der Diskussionskatalog ist prall gefüllt. Einige dieser Fragen werden in diesem Buch diskutiert oder angetönt, andere in unserem Online-Magazin. Woche für Woche laden dort neue Artikel, Podcasts und Blogbeiträge zu musikalischen Entdeckungsreisen ein.
Dieses Buch stellt aus unserer Sicht prägnante Musikerinnen und Musiker, Phänomene und Zeitfragen vor. Die 328 Seiten bieten Einblicke in spannende musikalische Entwicklungen in Afrika, Asien, Lateinamerika, Europa, den USA und der Schweiz. Den Zugang zu dieser globalen Musik suchen wir zwischen Journalismus, Wissenschaft und Blogkultur, auf Deutsch und Englisch. Wir arbeiten mit aktuellen Forschungsmethoden (multi-sited und digital Ethnography) und binden gleichzeitig andere Repräsentationsformen ein: Platten- und CD-Cover, Fotostrecken, Konzertposter und Promobilder. Denn Musik ist mehr als Musik: Musik ist auch Inszenierung, Image und Vermarktung. Das Buch steht in engem Dialog mit www.norient.com: Via http://buch2012.norient.com können Videos und Tracks aus diesem Buch – und darüber hinaus – angeschaut und angehört werden.
Out of the Absurdity of Life – Globale Musik grenzt «Nord», «Süd», «Ost» und «West» nicht voneinander ab, sondern untersucht aktuelles Musikschaffen aus verschiedenen Perspektiven – dafür garantieren die internationalen Autorinnen und Autoren, Fotografinnen und Fotografen und Künstlerinnen und Künstler mit ihren Reportagen, Feldforschungsberichten, wissenschaftlichen Artikeln und Interviews.
Ohne sie wäre dieses Buch nie möglich geworden. Wir danken ihnen dafür ganz herzlich.
Theresa Beyer und Thomas Burkhalter
Inhalt (Auszüge und Links zu Artikeln, Videoclips und Tracks)
S. 12 | Milena Krstic: Voodoozauber hinterm Wolkenkratzer – Reportage
Eigentlich wollte Thomas Haferlach nur eine Südamerikareise machen. Nun lebt der 31-Jährige in São Paulo und veranstaltet mit seinem Kollektiv «Voodoohop» wilde Parties im Neo-Tropicália-Stil. Der Voodoozauberer aus Alemanha verwandelt brachliegende Flächen der boomenden Finanzmetropole in neonbunte Spielwiesen für Grossstadtkinder: schrill, karnevalistisch und laut.
S. 26 | President Kadebostan – Zitat
→ The National Fanfare of Kadebostan
S. 28 | Thomas Burkhalter: Weltmusik 2.0: Musikalische Positionen zwischen Spass- und Protestkultur – Academic
Musikerinnen und Musiker aus Afrika, Asien und Lateinamerika verarbeiten Musik und Klangformen mit den Prinzipien von Avantgarde, Pop-Avantgarde und jamaikanischer «Bass-Culture». Sie interagieren in Netzwerken mit Musikern weltweit und formulieren selbstbewusste nach-koloniale Positionen. Die vielen Parodien auf Exotika und der thematische Fokus auf Gewalt und Krieg deuten jedoch auch darauf hin, dass alte Abhängigkeiten im realen Markt weiterhin Bestand haben. Update 2012.
S. 48 | Plakate 2012 – Bildserie
S. 56 | Ben Harbert: Autopsychomusicology in a Maximum Security Prison – Field Notes
Trailer zum Dokumentarfilm von Ben Harbert:
S. 58 | Mario Venzago – Zitat
→ Taraf de Haïdouks unterm Kronleuchter
S. 62 | Shayna Silverstein: New Wave Dabke – The Stars of Musiqa Sha'biyya in the Levant – Academic
For centuries Dabke was a local tradition in Syria, but in the late 1990s, it has become more and more urban. Thereby, the popular dance music was reimaginated and globalized. Under the name «new wave dabke» special stylistic idoms have become noticeable – but instead of the capability to merge into free mixtures, they create new social boundaries.
S. 70 | «Sonic Traces: from Switzerland» – Bildserie
→ Special: «Sonic Traces: From Switzerland»
S. 76 | Selina Nowak interviewt Jay Rutledge: Gucci-Provokationen aus Afrika – Interview
Seit 2004 veröffentlicht das Münchner Label Outhere Records urbane Musik aus Afrika. Gründer Jay Rutledge brachte Stile wie Kwaito House, Coupé Décalé, Zoughlou oder Kuduro nach Europa und war damit einem Trend voraus. Im Telefoninterview spricht er über das Selbstverständnis des Labels, Clubkultur sowie über alte und neue «Weltmusik».
→ Das Interview auf Norient.com.
S. 80 | Sookee feat. Refpolk «Einige meiner besten Freunde sind Männer» – Songtext
S. 84 | Anja Brunner: Local Cosmopolitan Bikutsi – Encountering Cameroonian Pop Music in Yaoundé – Academic
The pop variant of bikutsi music is currently one of the most popular dance music styles in Cameroon. Bikutsi pop occurs at the intersection of a worldwide field of poprock music and the specific Cameroonian local musical traditions of the Beti ethnic group, where Bikutsi has its roots.
S. 102 |Tanya Traboulsy, Beirut – Fotoserie
S. 108 | Theresa Beyer interviewt DJ Marcelle: Ein Versuch von Freiheit – Interview
DJ Marcelle/Another Nice Mess aus Amsterdam besitzt 15’000 Platten. Wenn sie auf drei Plattenspielern simultan auflegt, verquirlt sie Afrobeat, Avantgarde Techno, Breakcore, Cumbia, Drum’n’Bass, Dubstep, UK Funky und experimentelle Sounds zu widerborstigen DJ-Sets. Im Skype-Interview spricht die DJane, Radiofrau und geistige Nachfolgerin der Radio-DJ-Legende John Peel von ihrer Mix-Philosophie, von der Intuition des DJ’s und dem Spass an ihrem Genre-Hopping.
→ Das Interview auf Norient.com
S. 114 | Olaf Karnik: Retromania – Book Review
Olaf Karnik zeigt anhand Simon Reynolds vielbesprochenem Buch Retromania. Pop Culture's Addiction to Its Own Past, warum der Nostalgie-Modus und die Faszination am Archiv für unsere Zeit so prägend sind.
S. 120 | Flurina Rothenberger: Senegal, Togo, Ghana – Fotografien
S. 132 | Johannes Rühl: Neue Volksmusik in der Schweiz – Stories
Auch wenn die Mehrheit das alte Bild noch pflegt, eine Erneuerung der Schweizer Volksmusik ist schon längst Realität. Das zeigt der Blick auf die breite und höchst lebendige Volksmusikszene.
→ Eine kürzere Fassung des Artikels auf Norient.com
S. 148 | Aubrey Edwards: Sissy Bounce – Rap from New Orleans – Fotoserie
→Sissy Bounce – Rap from New Orleans
→ Artikel zu Sissy Bounce von Alison Fensterstock und Almost Famous – Die Bounce-Queen Big Freedia von Theresa Beyer. Siehe auch Big Freedia am 4. Norient Musikfilm Festival.
S. 152 | Barbara Mürdter: This Tent Kills Fascists – Stories
«This tent kills fascists» stand bei Occupy Oakland Ende 2011 auf einem Zelt geschrieben, das als Symbol der Bewegung durch die Strassen getragen wurde. Dieser Slogan ist eine Reminiszenz an einen Vorkämpfer: an den politischen Protestsänger Woody Guthrie, der Anfang der 1940er auf seine Gitarre geschrieben hatte: «This machine kills fascists». Aber warum bringt die US-amerikanische Jugendkultur heute keine neuen Woody Guthries hervor? Bis in die 1970er gab es einen Soundtrack zu sozialen Bewegungen – wo ist der Soundtrack von Occupy?
S. 160 | Pussy Riot – Zitat
S. 162 | Brigitte Bachmann-Geiser: Die Alpfahrt – Field Notes
S. 166 | Die Antwoord «Pielie» – Songtext
→ Die Antwoord: Gangster-Trash aus Kapstadt
S. 172 | Jeremy Wallach: Unterground Rock Music and Democratization in Indonesia – Academic
Performing, listening, and recording underground rock shapes an oppositional consciousness among Indonesian youth. This spirit found expression in the grassroots protest movement responsible for toppling the autocratic Soeharto regime in 1998 and fostering the new democratic society in its place.
S. 182 | Cover 2012 – Bildserie
S. 200 | Wayne Marshall: Spectacular Copulative Dance Today – Stories
Rather than dance, critics have alleged, «daggering», «perreo» are little more than heavy petting in public – a corruption of courtship and a shameful activity for young innocents.
S. 204 | Laurent Jeannau: Kink Gong Recordings – Fotografien
→ Eastern Turkestan Soundscapes: The Kink Gong Project
S. 206 | Benedikt Sartorius Pop 2012: Hyperpop, Politik, die Stille und ein neuer Superstar – Stories
Musikerinnen und Musiker erforschten im Jahr 2012 süssen Lärm, inspirierende Leere und zerbrechliche Hits. Doch welche Sounds bleiben hängen? Schlaglichter auf ein bewegtes Pop-Jahr.
S. 212 | Tanz dich frei – Zitat
S. 214 | Portia Seddon: MP3 Blogging and the Urban Soundscape – Academic
Within the past decade, African-, Latin American-, and Caribbean-centered popular music weblogs have emerged as complex mediated spaces of cultural debate and transformation. Internet communities of bloggers and audiences, primarily based in the U.S. and the U.K., have generated extensive networks dedicated to the culling, distributing, and remixing of «tropical», «global bass», or «global ghettotech» recordings, usually presented amidst collections of «rare groove» recordings of popular music from the 1950s, ‘60s, and ‘70s. These tendencies in music suggests relationships with the «Other» that ethnography must rigorously interrogate. This article is peerreviewed.
S. 230 | Alois Lüond – Zitat
S. 232 | Stefan Franzen: Zwischen Hiplife und Afrofunk – Reportage
Mit der Afrofunk-Welle der 2010er Jahre trifft auch die Musik aus dem Ghana der 1970er wieder ans europäische Ohr. Im Land selber kümmern die alten Helden jedoch fast niemanden – dort regiert der Hiplife. Der Hybrid aus Hip-Hop und lokalen Einflüssen hat eine kurze und wechselvolle Geschichte.
S. 250 | Thomas Burkhalter interviewt Grey Filastine: The Filastine Currency – Interview
Barcelona based producer and percussionist Grey Filastine receives enthusiastic reviews by the New York Times and the International Blogospheres. His music is «less like ‹world› music and more like music from another world.» Norient asked him about complex travel logistics, editing-strategies in his collaboration with musicians from Indonesia, and about his view of the world as a whole. An e-mail interview.
→ The Interview on Norient.com
S. 258 | Sydney Hutchinson: The Blog as field note – Field Notes
S. 260 | Ana Tijoux «Shock» – Songtext
S. 264 | Moses Iten: Insider's Perspectives on New Wave Cumbia – Stories
Since the beginning of the noughties New Wave Cumbia is growing as club culture simultaneously in several parts of the world. Innovative producers are reinventing the dance music-style Cumbia and settling down in countless new subgenres. The common ground: they mix traditional latinamerican Cumbia-rhythms with rough electronic sounds. An insider‘s perspective on a rapid evolution.
S. 278 | Plakate 2012 – Bildserie
S. 288 | Julio Mendívil: «Oh, wie schön ist Panama» – Überlegungen zu einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Musikethnologie in der heutigen Welt – Academic
→ Panflöten und der Deutsche Schlager
Die Geschichte des Fachs Musikethnologie ist von ständigen Reflexionen darüber geprägt, wie der Forschende dem «Anderen» begegnen soll. Die Enträumlichung und die virtuellen Distributionswege verlangen nun eine neue Inventur: Ist die Musikethnologin und der Musikethnologe von heute mit den eigenen Sehnsüchten konfrontiert wie Tiger und Bär in Janoschs Oh, wie schön ist Panama?
S. 304 | Karin Scheidegger: Fokn Bois – Fotoserie
S. 310 | Marc-Antoine Camp: Über Anerkennung – Field Notes
S. 314 | Philipp Rhensius: Once upon a grime in London – Reportage
Die Grime-Szene in der britischen Hauptstadt steht unter scharfer Beobachtung der Polizei. Nach den Jugendunruhen im Sommer 2011 müssen Clubbetreibende und MCs besonders kreativ sein, wenn sie ungestört feiern wollen.
S. 320 | Shonegrad O'Connor – Zitat
Impressionen Druck und Book-Launch
Angaben zum Buch
Out of the Absurdity of Life. Globale Musik.
Herausgegeben von Theresa Beyer und Thomas Burkhalter
[Norient 012]
Broschiert, vierfarbig
16,5 x 23,5 cm, 328 Seiten
ISBN 978-3-906012-03-2
Pressestimmen
«Seit zehn Jahren bündelt das Online-Magazin Norient.com, dessen Homebase in Bern zu finden ist, Reportagen, Interviews und Essays zu popkulturellen Phänomenen aus aller Welt, und bietet Musikwissenschaftlern, Popjournalisten, Künstlern und Bloggern ein Forum. Norient ist damit zu dem geworden, was die Musikzeitschrift Spex in Deutschland zeitweise einmal war: ein Thinktank, der über den globalen Mainstream der Minderheiten reflektiert.»
Daniel Bax, taz, 25.5.2013
«‹Out of the Absurdity of Life› darf bereits jetzt als Standardwerk zeitgenössischer Musikforschung betrachtet werden, zumal es jährlich um eine Ausgabe erweitert werden soll.»
Günter Krenn, skug, Ausgabe #94, 4-6/2013
«Das Buch «Out of the Absurdity of Life. Globale Musik» deckt weisse Flecken auf der globalen Musik-Karte auf. (...) Auf 328 Seiten werden künstlerische und gesellschaftliche Befindlichkeiten zwischen London und São Paulo verhandelt. Die Texte werfen Schlaglichter auf den kamerunischen Pop, einen möglichen Soundtrack zur Occupy-Bewegung und die musikethnologische Relevanz von Janoschs Kindergeschichte «Oh, wie schön ist Panama». Meist sind die Texte journalistisch, manchmal auch akademisch; ergänzt werden sie mit Analysen, Interviews und Zitaten; Bildern, Covers, Konzertplakaten. (...) Die unerschöpfliche Neugier, die die Norient-Macher antreibt – sie ist für den Leser ein grosser Gewinn.»
Björn Schaeffner, Neue Zürcher Zeitung, 11.1.2013
«Norient beschreiben musikalische Praktiken vieler Orte, Ghettos, Landschaften und Grenzregionen, die nicht mehr den öden Zentrismen kulturgeschichtlicher Hegemonie untergeordnet werden. Eine Welt der Musik, in der vor allem die Idiosynkrasien der Einzelnen betont werden zwischen körperlicher Verfasstheit, sozialen Bezügen, zwischen Ethnizität und Geschlechterverhältnissen, die die Praktiken der Klangorganisation, der artikulierten Stimme prägen. Eine Weltmusik, deren Akteurinnen und Akteure mir persönlich vertrauter und weniger von messianisch-narzisstischer unio mystica in musica getrieben scheinen als von Momenten täglichen Lebens in druckvoll-verschlampten gesellschaftlichen Verhältnissen des frühen 21. Jahrhundert.»
Holger Schulze, Texte zur Kunst, 19.9.2013
«Spannende Fragen, die dieses Buch aufwirft, und was will ein gutes Buch mehr? Hinzu kommen eine grafisch frische Gestaltung und Fotografien, die selbst wie Musik wirken. Ein Buch, das die faszinierende Koexistenz unzähliger Musikstile in der globalen Szene widerspiegelt und damit zeigt, dass es manchmal eben auch ganz unkompliziert sein kann in einer komplizierten Welt.»
Cécile Olshausen, SRF2 Kultur, Schweizer Radio und Fernsehen, 5.2.2013
«Die Aufmachung ist schrill mit knalligen Überschriften und erscheint in der Gesamtheit hemmungslos lebhaft. Das Buch wirkt wie ein Blog über Global Pop zum Anfassen. Und genau das war die Intention der Autoren.»
Steen Thorsson, Funkhaus Europa, WDR, 13.1.2013
«In der schwindelerregenden globalen Musikwelt bietet dieser Band Hintergründe, Denkanstöße und Orientierung. Und immer wieder griffige Schlussfolgerungen. So etwa vom brasilianischen Wissenschaftler Ronaldo Lemos: ‹Die Musikszenen flammen überall dort auf, so es einen Computer, Kreativität und Leute gibt, die tanzen wollen›. Danke, Norient.»
Britt Weyde, ila - Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika, 03/2013
«So faszinierend kann die Musikwelt sein, wenn man seine Optik ein wenig öffnet.»
Nick Joyce, Basler Zeitung, 5.2.2013
«Die reichhaltige Collage ist nicht nur grafisch mit Liebe zum Detail umgesetzt, sie bringt dem Leser und der Leserin auch neue, überraschende Zugänge zu den popkulturellen Musikphänomenen unserer Zeit. Gleichzeitig wird die Aufmachung dem Umstand gerecht, dass sich «Weltmusik 2.0» schon lange nicht mehr nur auf Klänge und Töne reduzieren lässt. […] Ganz analog bleibt das Buch nie und wird so zum eigentlichen YouTube-Guide. Was für das Online-Magazin vital ist, erweist sich auch bei der gedruckten Ausgabe als wertvolle Ergänzung.»
Hannes Liechti, Schweizer Musikzeitung, 6.3.2013
«Das Buch ist ein kultureller Flickenteppich, und genau als das will es verstanden werden. Ferndiagnosen werden keine gestellt, berichtet wird von Reisenden oder Ansässigen aus erster Hand, in einer Mischung aus wissenschaftlichem Eifer und purer Liebe zur Musik.»
Ane Hebeisen, Tagesanzeiger, 10.1.2013
«Ein Buch mit neumodischem Design – statt Magenta wurde die Druckfarbe Pantone verwendet, ein Pinkton, der 'knallt wie die Musik'.»
Susanna Petrin, Basellandschaftliche Zeitung, 5.2.2013
«Es ist ein interessant illustriertes Lesebuch zum Schmökern, Blättern und Zappen. Die Themen reichen von Begriffsklärungen («Afrofuturismus», «Cumbia Digital», «Voodoohop») über Interviews und soziokulturelle Reportagen bis hin zur kritischen Selbstbefragung: Ist die Musikethnologie ein überholtes Fach? «Nein!», möchte man nach der Lektüre rufen.»
Tina Uhlmann, Berner Zeitung, 10.1.2013
«Kurz: Der besprochene Band ist ein Lesebuch, das zum Blättern und Schmökern einlädt und vielfältige Anregungen bietet. Dass ob des kaleidospopischen Ansatzes bisweilen der Überblick etwas verloren geht, ist angesichts der ungezählten Realitäten, die vom Begriff ‹globale Musik› nur nordürftig zusammengehalten werden, nur folgerichtig.» Georg Modestin, Jazz'N'More, 02/2013 «Norient-Artikel wurden bislang meist nur online publiziert, die Autoren haben aber stets schon in verschiedenen Medien auf verschiedene Arten publiziert. Das Buch ist nun einerseits ein schönes, «richtiges» Werk, in dem die Vorteile von Druckprodukten ausgespielt werden (etwa mit Fotostrecken).»
Tobias Graden, Bieler Tagblatt, 9.1.2013
«Wenn man das Buch schlicht als musikalischen Reiseführer versteht, wird man auf jeden Fall eine Menge spannender Gegenden entdecken. Dabei aber unbedingt den passenden Blogbeitrag aufrufen, damit man den Soundtrack zu den Texten immer mitlaufen lassen kann. Denn eines schaffen alle Texte des Buchs: Man möchte wissen, wie das klingt, was da beschrieben wird.»
Roland Fischer, KulturStattBern-Blog, 10.1.2013
«The Norient book has a good chance to take its place in the history of popular music research and ethnomusicology.»
Susanne Binas-Preisendörfer, professor for music and media at Oldenburg University and president of the German speaking branch of the International Association for the Study of Popular Music.
Medienberichte
Texte zur Kunst - Sound Studies Lab, 19.9.2013, «Die Ablehnung des Gleichgewichts» (Link)
Ö1, ORF Zeit-Ton extended (3 Stunden live!), 31.5.2013, «Norient - ein Tor zur Welt» (Link)
TAZ Berlin, 25.5.2013, «Auf der Suche nach dem Fortschritt» (Link)
Skug - Journal für Musik, 06/2013, «Ein Standardwerk kontemporärer Musikforschung»
Dissonanz #122/2013, «Out of the Absurdity of Life: Globale Musik»
ila 363, 03/2013, «Da gibt es kein Zurück.»
Schweizer Musikzeitung, 6.3.2013, «Globale Musik anno 2012» (Link)
Jazz'N'More, 2/2013, «Out of the Absurdity of Life»
SRF2 Kultur - Schweizer Radio und Fernsehen, 5.2.2013, «Out of the Absurdity of Life» (Hören)
Basler Zeitung, 5.2.2013, «Irgendwann ist der Kriegsbonus weg» (Link)
Missy Magazin, März 1/2013, «Popmusik weltweit» (PDF)
Basellandschaftliche Zeitung, 5.2.2013, «Musik von überall, so überraschend wie das Leben»
Funkhaus Europa, WDR, 13.1.2013, «Norient - Der Blog mit Tiefgang» (Link)
Radio SRF 4 News, Kultur-Stammtisch, 12.1.2013, «Die globalisierte Musik» (Link)
Neue Zürcher Zeitung, 11.1.2013, «Ein Buch von Norient» (Link)
Berner Zeitung, 10.1.2013, «Tonspur von Afrika nach New Orleans» (Link)
Tagesanzeiger, 10.1.2013, «Die Welt, wie sie klingt und kracht» (Link)
Der Bund, 9.1.2013, «Kamerun-Panama via die Alpen (Link)
Bieler Tagblatt, 9.1.2013, «Die weite Welt und ihre Musik»
Tageswoche, 9.1.2003, «Der Sound der Welt» (Link)
KulturStattBern-Blog, 10.1.2013, «Musikwelt statt Weltmusik» (Link)
Radio Bern RaBe, 10.1.2013, «Aus der Absurdität des Lebens heraus»: