Der Rausch und die Musik
Ob Drogen im Club, beim Spielen von Gamelan-Musik auf Bali oder Alkohol auf dem Volksfest, Rausch gibt es fast überall. Eine intellektuelle Sinnsuche in einem Phänomen, das so alt ist wie die Menschheit selbst.
«Wozu der Rausch in dieser Gesellschaft meistens benutzt wird, hat damit zu tun, wozu die meisten Menschen in dieser Gesellschaftsordnung am ehesten gezwungen sind [...]; Arbeit. [...] Der Rausch wird dafür benutzt sich dieser ganzen Kontrolle, dieser Gewalt zu entziehen».
(Daniel Kulla, DJ, Autor und linker Aktivist im Podcast Music is the basic drug.)
Warum strömen wir jedes Wochenende in die Clubs, von Donnerstag bis Montag? Ist es das vermeintliche «Aussteigen» aus der Gesellschaft oder doch nur der kontrollierte Exzess zur Regeneration der Arbeitskraft? In ihrem Radio-Essay mäandert Julia Vorkefeld durch den Dschungel der zeitgenössischen Rauschkultur. Nach dem Vorbild Ernst Jüngers und seinem legendären Buch Annäherungen. Drogen und Rausch stellt der Podcast Fragen wie: Was ist Rausch, wie funktioniert die Rauschproduktion, wo und wie wird der Rausch verwendet und wie ist er in den euroamerikanischen Gesellschaften verankert?
Die Kirche hat es vorgemacht, selbst Martin Luther unterschied bereits zwischen gutem und schlechtem Rausch. Heute funktioniert das ähnlich, egal ob in den Clubs oder auf Festivals oder im Alltag. Rausch wird immer noch verwaltet: in gut und böse, effektiv oder destruktiv – und ist vor allem: stets ein Produkt der Kultur, in der er hervorgebracht wird. Der Podcast Music is the basic drug untersucht die Rauschkultur Indonesiens am Beispiel von Gamelan im Gespräch mit dem Experten und Musikwissenschaftler Dr. Varasany, die Rauschsuche auf Deutschlands grösstem Rave Mayday, aber auch die der Hippies der 1960er Jahre, die heute als Visionäre und Erfinder futuristischer Technologien gelten.
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Published on September 30, 2017
Last updated on April 30, 2024
Topics
From Muslim taqwacore to how the rave scene in Athens counters the financial crisis.
From breakdance in Baghdad, the rebel dance pantsula in South Africa to the role of intoxications in club music: Dance can be a form a self-expression or self-loosing.
From Pakistani wrestling practice «kushti» to muezzin singing contests in Turkey.