Heavy Metal ist mehr als nur Musik. Für die einen ist er ein Dialog mit Satan, für die anderen heilige Rebellion. Ein Gespräch zwischen einem christlichen Anwalt und einem agnostischen Kunstwissenschaftler über Metal, Nietzsche und Religion.
Im Nachtzug von Poznań nach Basel lernte der Kunstwissenschaftler, Journalist und Musiker Jörg Scheller den Rechtsanwalt Ingo Friedrich kennen. Es entspann sich ein langes Gespräch und eine noch längere E-Mail-Konversation über Gott und die Welt, wobei Friedrichs Fokus eher auf ersterem, Schellers auf letzterer lag. Überraschenderweise entdeckten sie Gemeinsamkeiten hinsichtlich ihrer musikalischen Vorlieben – Heavy Metal.
[Jörg Scheller]: In Ulrich Bäumers 1984 veröffentlichtem und seitdem in vielen Auflagen erschienenen Buch Wir wollen nur Deine Seele wird aus christlicher Perspektive vor Heavy Metal und «Okkultrock» gewarnt. Generell pflegen Heavy Metal und Christentum eine oftmals problematische Beziehung. Du hingegen scheinst bereits früh einen Zugang zum Genre gefunden zu haben. Wie verlief Deine erste Begegnung mit Heavy Metal?
[Ingo Friedrich]: Ich bin Jahrgang 1966 und habe früher immer gesagt, mit Queen und AC/DC bin ich parallel zum klassischen Klavierunterricht musikalisch aufgewachsen. Es kamen Motörhead, Deep Purple, Iron Maiden und Metallica dazu. Nachdem ich immer gerne in die evangelische Jugend gegangen bin, wurde ich dann auch mit diesem Buch und Anti-Hells-Bells-Traktaten konfrontiert.
[JS]: Bei mir war es der Radiosender American Forces Network. Als ich mit 12 Jahren das erste Mal Hardrock hörte, hat es sofort Klick gemacht. Seitdem hat mich die Faszination oder besser: die Hassliebe zu Hardrock und Metal nicht losgelassen, zunächst nur als Hörer und Musiker, heute auch als Wissenschaftler. Man muss den Briten und Amerikanern schon dankbar sein, dass sie 1945 nicht nur die Demokratie, sondern auch die Popkultur nach Alteuropa brachten. In meiner Familie stiess Heavy Metal ebenfalls auf Ablehnung, von Anti-Hells-Bells-Traktaten blieb ich jedoch verschont. Wie hast Du auf diese reagiert?
[IF]: Das mit einer Hassliebe kann ich jetzt erstmal nicht nachvollziehen. Inhaltlich kann ich mich an das Traktat nicht mehr erinnern. Generell hat es aber die Spannung ausgedrückt, die zwischen den Texten und dem Lebensstil mancher Metalbands und den biblischen Werten bestehen. Und diese Spannung habe ich gespürt und erlebe sie bis heute. Auf der einen Seite gewährt Gott uns grossen Freiraum und sind Christen zur Freiheit berufen. Auf der anderen darf Freiheit nicht missbraucht werden, sollten wir uns schlechten Einflüssen nicht gezielt aussetzen und ja nach dem Guten streben. Paulus drückt das im Neuen Testament so aus: «Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.»
[JS]: Da ich Agnostiker bin, ist für mich eine andere Spannung interessanter. Einerseits steckt Heavy Metal voller Mythen und Mystik, beschwört Szenarien von Freiheit, kritisiert das Maschinenzeitalter, bietet kurz gesagt einen Gegenentwurf zur prosaischen Moderne. Andererseits ist Heavy Metal ein Kind ebendieser Moderne – angewiesen auf Elektrizität, Teil der Konsumkultur, im Grunde konformistisch. Ich sehe eine ähnliche Spannung aber auch im Christentum, insbesondere in seiner römisch-katholischen Ausprägung. Zunächst übte das Christentum Herrschaftskritik am römischen Imperium, stellte sich also gegen eine imperiale, technokratische Moderne, verkörpert durch Rom. Dann beerbten die Päpste die Cäsaren, das Christentum nahm imperiale Züge an und viele Bekenntnisse wurden Lippenbekenntnisse. Es ist wie im Heavy Metal: Gerade noch Kritik an der Gegenwart, bald schon Komplizin derselben.
[IF]: Das ist eine sehr bedauerliche Entwicklung gewesen, und ich habe mich deshalb über die Aufforderung von Papst Benedikt XVI., die Kirche müssten sich «entweltlichen», gefreut. Jesus wollte einzelne Menschen in seine Nachfolge rufen und sprach gerade nicht davon, dass Christen in die Mehrheit kommen und über andere herrschen sollten. Auf der anderen Seite prägen Christen durch ihre Einstellungen zu Geld, Macht und ethischen Fragen, sowie durch den an sie gestellten Auftrag zur Nächsten- und Feindesliebe, schon auch die Gesellschaft. Glücklicherweise haben wir in Deutschland eine Staatsform gefunden, für die wir sehr dankbar sein können. Weder gibt es eine Staatskirche, noch eine laizistische Trennung von Kirche und Staat. Kirchen und Staat kooperieren in einer gewissen Art und Weise miteinander, man spricht auch von einer «freundlichen Trennung». Da Christen auch nur Menschen sind, haben sie natürlich auch verschiedene Musikgeschmäcker. Besonders spannend finde ich es dann, wenn Christen Metal spielen oder hören, sich dabei aber dem Gott der Bibel verpflichtet wissen.
[JS]: In den Anfängen des Heavy Metal ging es aber doch auch darum, diesen Gott zu provozieren oder zu kritisieren. Und mehr noch diejenigen, die sich ihm «verpflichteten». Einerseits hielt Heavy Metal die Symbolwelten der christlichen Kirche am Leben, andererseits zeigte er auf, welche Scheinheiligkeit sich mitunter dahinter verbirgt, man denke an Slayer. Heavy Metal hatte dahingehend einen aufklärerischen Impetus, er stand – wissentlich oder unwissentlich – in der Tradition radikaler Religionskritiker wie Diderot oder Nietzsche. Nietzsche war überzeugt, dass das Christentum ein Dekadenzsymptom sei, dass es einen Kult der Schwäche betreibe und Tugenden wie Stolz und Freiheitswillen beschädige. Folglich predigte er das Extrem – und das Extrem ist der Kern von Heavy Metal, das betonen alle Metal-Musiker, unabhängig von ihrer jeweiligen ideologischen Ausrichtung. Bezeichnenderweise wird kein Philosoph so häufig im Heavy Metal zitiert wie Nietzsche. Ist Heavy Metal in dieser Hinsicht denn nicht doch inkompatibel mit der christlichen Religion? Jesus pflegte zwar einen ziemlich radikalen Lebensstil, doch die Botschaft des Evangeliums ist Milde und Mässigung.
[IF]: Mit Nietzsche kenne ich mich nicht besonders aus. Es ist auch aus Gottes Perspektive nicht sehr wichtig, was Nietzsche dachte. Da gibt’s ja diesen Spruch: «Gott ist tot – Nietzsche. Nietzsche ist tot – Gott». Und wenn Nietzsche davon überzeugt war, dass der christliche Glaube ein Dekadenzsympton sei, ist das abwegig. Jedenfalls wenn man auf die Kernbotschaft von Gottes Liebe schaut und sich nicht von manch kirchlicher Entwicklung ablenken lässt. Was aber in der Tat ein Geheimnis des Glaubens ist, ist die Tatsache, dass Christus durch seinen Opfertod am Kreuz gerade die Mächte der Finsternis und den Tod bezwungen hat.
[JS]: Nun, das ist eine sicherlich eindrückliche Geschichte, die man glauben oder eben nicht glauben kann! Lemmy Kilmister von Motörhead wunderte sich Zeit seines Lebens, dass sich auch im 21. Jahrhundert Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen, weil ihre friedensstiftenden Heilsgeschichten nicht von allen akzeptiert werden. Für ihn waren alle Religionen nur Surrogate fürs Selberdenken, Selbermachen, Selberfühlen. Überdies scheint mir die «Bezwingung» nicht sonderlich erfolgreich verlaufen zu sein, immerhin bietet das Weltgeschehen Heavy-Metal-Bands weiterhin reichlich sinistres Futter. Wie konkretisiert sich denn der Sieg über die «Mächte der Finsternis»?
[IF]: Das ist eben nur durch die von Gott geöffneten Augen des Glaubens zu erkennen und ansonsten in der Tat eine Torheit, so wie der Apostel Paulus einmal schrieb. Mit Heavy Metal ist es wie mit dem berühmten Messer: Man kann es zum Brotschneiden oder zum Töten nutzen. Es mag sein, dass vieles im Heavy Metal rebellisch ist. Dann ist dies aber nur der in musikalische Form gepackte innere Drang des unerlösten Menschen nach Unabhängigkeit von Gott – ein Trugschluss, der letztlich zum Lebensverlust führt und bei denen man die Geschenke Gottes verpasst. «Tu was Du willst» ist deshalb auch der Hauptsatz der Satanisten und zeugt vom grossen Missverständnis über den liebenden Gott der Bibel. Und ich finde, als Christ muss man sogar sehr viel denken und sich und die Bibel immer wieder hinterfragen, gerade weil seit Jahrhunderten so viel – auch sehr anspruchsvolle – Kritik am Christentum geübt wird. Aber ehrlich: Trotz mancher unbeantworteter Frage habe ich noch nichts wirklich Überzeugendes gegen den christlichen Glauben gefunden. Es ist und bleibt auch ein Mysterium.
[JS]: Mysterium, einverstanden! – aber Gottes Perspektive, die Du vorher erwähnt hast, zu kennen masse ich mir nicht an. Würdest Du wirklich alles Rebellische und Radikale im Heavy Metal auf «Unerlöstheit» reduzieren wollen? Heavy Metal hat doch überaus konkrete weltliche Wurzeln. Er reagierte zunächst einmal auf das, was Sigmund Freud das «Unbehagen in der Kultur» nannte – auf das Gefühl, in einer durchrationalisierten, technokratischen, vernunftsverblendeten und nicht zuletzt triebhemmenden Umgebung eingezwängt zu sein; in einem «Vakuum der grossen Gefühle» (Norbert Bolz) zu leben. Ob die Liebe Gottes etwas an der Penetranz von Stempeluhren, Feinstaubalarm, Steuerbehörden und Computerviren ändert, wage ich zu bezweifeln... Interessanterweise haben die klassischen Vertreter des Heavy Metal – also vor der Aufsplittung in Black Metal, Metalcore, Christian Metal, Pagan Metal, usw. – trotz ihres Unbehagens kaum je utopische Gegenszenarios entwickelt, wie wir sie beispielsweise aus der Johannesoffenbarung, deren psychedelische Bildgewalt im Heavy Metal oft zitiert wird, kennen. Vielmehr verwandelt sich Heavy Metal den Gegenständen seines Unbehagens kritisch-mimetisch an. Ich nenne das eine «negative Lust am Unbehagen».
[IF]: Du sprichst die Offenbarung des Johannes an, das letzte Buch der Bibel. Es ist sehr geheimnisvoll und schwierig zu verstehen. Die vielen Bilder haben ja auch Iron Maiden (Alben The Number Of The Beast, Piece Of Mind) und Metallica (im Song «The Four Horsemen») schon inspiriert. Wichtiger ist aber, sich mit dem zu beschäftigen, was man leicht verstehen kann, zum Beispiel den Nächsten, auch den Feind, zu lieben und auch ansonsten die Zehn Gebote zu beachten. Würde das klappen, bräuchten wir auch nicht so viele Gesetze.
[JS]: Leicht zu verstehen, schön und gut – am Metal schätze ich aber, dass er, ungeachtet aller vereinfachenden Klischees über ihn, gerade nicht so einfach zu verstehen ist. Im Gegensatz zu Religionen oder Ersatzreligionen verspricht Heavy Metal kein neues Jerusalem und somit keine Erlösung, die letztlich doch stets der weltanschaulichen Willkür ihrer jeweiligen Adepten entspringt. Aber er lässt die Hörer auch nicht alleine, ist durchaus verbindlich, gibt gleichsam Halt ohne Haltung. Was den von Dir erwähnten Satanismus und den Black Metal betrifft, so lässt er sich wohl nur dialektisch verstehen: als Reaktion auf die gefühlte Beliebigkeit und Lebensferne des Heavy Metal einerseits, auf den Glaubwürdigkeitsverlust etablierter religiöser Bewegungen andererseits. Aber Black Metal ist nicht gleich Black Metal. Bereits Venom kokettierten nur mit dem Satanischen, nutzten es fürs Marketing. Aktuell entstehen neue, spannende und intelligente Mischformen, etwa bei Wolves in the Throne Room. Die sind eher skeptisch als satanisch, bedienen sich aber der Stilmerkmale des Black Metal. Sie vertreten eine zivilisationskritische Agenda, sind ökologisch eingestellt, artikulieren sich wortgewandt und zielen durch Anleihen bei Hardcore und Punk stärker auf einen glaubhaften Lebensstil ab als klassische Heavy-Metal-Protagonisten, bei denen man klar zwischen Privat- und Bühnenfigur unterscheiden konnte. Aber noch einmal zurück zu einer unserer Ausgangsfragen: Wie fügt sich der christliche Glaube in dieses ja durchaus offene Spektrum?
[IF]: Du hast jetzt eine ganze Menge von Statements in die Runde geworfen. Zu all dem könnte ich jetzt etwas sagen. Allerdings will ich mich jetzt einmal beschränken auf die Frage am Schluss. Ich denke, da kommen zwei Sachen ganz natürlich zusammen. Als Christ lebt man zum einen in einer vertrauten, liebevollen Beziehung zu dem Gott der Bibel und befolgt die Gebote gerne aus freiwilliger Überzeugung und nicht aus Zwang. Man weiss sich von ihm gewollt und geliebt. Bei ihm ist man aufgehoben, auch wenn man nicht alles im Leben versteht und an manchem verzweifelt. Man geht auf ein grosses Ziel zu und hält die Spannung zwischen Polaritäten aus. Beispielsweise werden gerade in unserer Zeit schöpfungsgemässe Polaritäten zwischen Mann und Frau versuchsweise eingeebnet. Da man aber nicht erfolgreich gegen Gottes gute Ordnungen rebellieren kann, wird dies nicht dauerhaft gutgehen. Man ist davon überzeugt, dass seine Gebote gute Regeln für das Leben sind und nicht etwa einengen, sondern in die Weite und Freiheit führen. Das ist ein schwer zu verstehendes Paradoxon: Gerade durch die selbstgewählte Bindung an Jesus Christus erlebt man Freiheit. Hieraus ergibt sich ein völliger Wechsel der Perspektive. Man betrachtet die Welt, die Dinge und die Menschen aus Gottes liebevollen Augen, erkennt gleichzeitig manches, was gemeinhin als Freiheit und lustbringend erkannt wird, als letztlich zweitrangig, manchmal sogar zerstörerisch. Das betrifft auch manches von dem oben genannten an Rebellion und könnte sich stellenweise decken mit dem «Unbehagen in der Kultur».
[JS]: Da würde ich einwenden, dass Gott offenbar dem Menschen die Gabe zum biotechnologischen Redesign und zur Entwicklung von Gendertheorien gegeben hat. Warum sollten wir diese Gabe nicht einsetzen? Am Ende sind es doch wieder wir Menschen, die sich herauspicken, welche Möglichkeiten wir annehmen und welche nicht! Die Altreligiösen beharren auf einem starren Schöpfungsbegriff, der angesichts der faktischen Endo- und Exo-Evolution nicht haltbar ist, die Fortschrittsgläubigen verherrlichen die unbeschränkten Möglichkeiten des Existenzdesigns mit kryptoreligiösem Eifer. Und was die Polaritäten betrifft – keine Sorge, die Welt wird an Spannungsverhältnissen nicht ärmer werden! Diese bestehen ja nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern auch zwischen trans- und intersexuell, alt und jung, arm und reich, progressiv und konservativ, etc. Aber das führt weg von unserem eigentlichen Thema. Was folgt denn aus der «Bindung an Jesus Christus» mit Blick auf Heavy Metal?
[IF]: Daraus folgt der Wunsch, der gleichzeitig Gottes Auftrag ist, andere Menschen höflich werbend mit seiner Liebe bekanntzumachen, und zwar auch durch Heavy Metal. Christen, die als Musikgeschmack das Harte mögen, überlegen sich deshalb auch, ob es ihr Auftrag sein könnte, andere Metalfreaks durch das Medium Heavy Metal zu erreichen. Beispielsweise wurde in Wacken schon die Metalbibel verteilt. Das ist genau so eine natürliche Lebensäusserung des Glaubens wie christlicher Liedermacher oder christlicher Maler. Und es betrifft auch ganz andere Lebensbereiche. Man ist nicht «christlicher Lehrer, Arzt oder Anwalt», sondern als Christ Lehrer, Arzt oder Anwalt. Genauso wie man von einem atheistischen Weltverständnis her einen solchen Beruf oder ein solches Hobby haben kann. Und so ist es auch das Verständnis derjenigen Metalheads gewesen, die ich schon in den 1980er Jahren beispielsweise in Los Angeles getroffen und interviewt habe. Alice Cooper dürfte es auch nicht wesentlich anders sehen, wenngleich er nicht offen auf der Bühne missioniert.
[JS]: Lieber Ingo, dieser Dialog hat gezeigt, dass wir in vielen Bereichen weit auseinanderliegen – und doch in einem fruchtbaren Gespräch geblieben sind! In einer Zeit, wo allerorten wieder Ignoranz und Fundamentalismen aufkommen – nicht nur religiöse, sondern auch ökonomische, politische und ideologische –, stimmt das doch hoffnungsvoll. Es kann nicht darum gehen, Anderen die jeweils eigene Haltung aufzuzwingen; es kann nicht darum gehen, an einer Welt zu arbeiten, in der alle das gleiche denken und tun, und die entsprechend komfortabel, aber innovationsarm, uninteressant und spannungslos wäre. Es muss darum gehen, im Gespräch zu bleiben, immer weiter lernen zu wollen, die eigene Position in Debatten zu festigen oder eben teilweise oder ganz aufzugeben. Bemerkenswerterweise ermöglicht Heavy Metal – aber natürlich nicht nur Heavy Metal – genau das: Unter seinem Begriff sammelt sich eine Vielzahl von Strömungen, die teils kompatibel, teils inkompatibel sind, von Satanisten und Neuheiden über evangelikale Christen bis hin zu Atheisten, von Hetero-Machos bis hin zu geouteten Schwulen, von Handwerkern bis hin zu Akademikern. Sie sind verschieden, aber nie so verschieden, dass es Grund für ein «Schisma» gäbe (von einigen radikalen Spinnern im Black Metal einmal abgesehen). Und das ist vielleicht nicht die «beste aller möglichen Welten» (Voltaire), aber vielleicht ja die «möglichste aller besten»...
[IF]: Hiervon teile ich vieles und freue mich darüber! Ich selbst bin erlöst und habe dennoch tausend Fragen. Ich plädiere dafür, die Spannungen anzunehmen und auszuhalten. Denn in diesen Spannungen liegen Geheimnisse verborgen. Leider gibt es zu viele Menschen, die einfache Antworten bevorzugen. Ich will mich aber immer wieder neu herausfordern lassen, jede Frage stellen zu dürfen und mich zu hinterfragen. Gott hält jede Frage aus! Gleichzeitig die eigene Meinung mutig, auch provokant, zu vertreten und dennoch dem anderen nicht den Kopf einzuschlagen, im besten Fall ihn zu lieben und höher zu achten als sich selbst, ist vorbildlich an Jesus Christus zu lernen.