Funding Music Today: Filewile
In dieser Serie aus dem Norient-Buch Seismographic Sounds (weitere Infos und Bestellmöglichkeit hier) berichten wir über verschiedene Strategien von Künstlern zur Finanzierung ihrer Musik. In kurzen Zitaten erzählen die Musiker aus ihren eigenen Perspektiven. Heute: Andreas Ryser von der Schweizer Pop-Dub-Band Filewile.
Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich von öffentlich-rechtlichen Geldern leben sollte. Warum? Weil ich etwas Gutes tue für die Gesellschaft. Ich unterhalte sie. Und eigentlich finde ich, dass die öffentliche Hand mir einen guten Lohn zahlen sollte. Nicht nur mir, sondern allen Künstlern und Künstlerinnen. Für unsere Band Filewile bekommen wir immer wieder Unterstützungsbeiträge von öffentlichen Institutionen, von der Gemeinde, vom Kanton, vom Schweizer Staat. Dabei fällt mir etwas immer wieder auf: Wir bekommen für eine CD-Produktion vielleicht etwa 10’000 Schweizer Franken. Die brauchen wir dann aber nicht dafür, unsere Löhne zu bezahlen, sondern machen damit eine Radio-Promo, bezahlen Reisespesen, Hotels, Grafiker und natürlich die ganze Produktion. Eigentlich brauchen wir diese 10’000 Franken als Wirtschaftssubvention für andere Leute. Das heisst doch nichts anderes, als dass Kultursubventionen im Grunde dazu da sind, die Wirtschaft anzukurbeln.
Dieses Zitat wurde aufgezeichnet von Thomas Burkhalter am 10.11.2011 in Bern, Schweiz, und zuerst publiziert im zweiten Norient-Buch Seismographic Sounds.
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Published on September 11, 2015
Last updated on May 01, 2024
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Musicians need to pay rent and taxes. But their relationship to money is highly ambigious.
About fees, selling records, and public funding: How musicians strive for a living in the digital era.