Die Ausstellung «Oh Yeah! – Popmusik in der Schweiz» (photo: Thomas Burkhalter)

Popmusik statt Ecopop

Die Ausstellung «Oh Yeah! – Popmusik in der Schweiz» von Kurt Stadelmann und Samuel Mumenthaler im Berner Museum für Kommunikation zeigt einen farbigen und interaktiven Rückblick auf 60 Jahre Schweizer Popgeschichte. Das ist nicht zuletzt auch eine politische Angelegenheit. Der Schweizer Pop ist laut Mumenthaler ausgerechnet in den 50er-Jahren entstanden, als die Zeit der Abschottung nach dem Zweiten Weltkrieg zu Ende war. Michael Spahr von Radio RaBe im Gespräch mit dem Co-Kurator.


Ein auditiver Gang durch die Ausstellung mit Michael Spahr


Austausch, weit über die Landesgrenzen hinaus

Pop und Protestmusik gingen immer wieder Hand in Hand, die Auslotung von Grenzen der Jugendkulturen war stets ein wichtiger Motor der Popmusik. In einer Zeit, in der das Thema Abschottung mit Volksbegehren wie Ecopop wieder salonfähig wird, fehlen in der Popmusik aber die politischen Treiber mehr den je. «Kein Problem der Musik», findet der Musikjournalist und Kurator Samuel Mumenthaler: «Es ist vielmehr ein Problem der Jugend.»

Die Ausstellung im Museum für Kommunikation schreibt Interaktion gross, überall kann man seinen Kopfhörer einstöpseln und in die Schweizer Popgeschichte der letzten 60 Jahre eintauchen. Einer der ersten Schweizer Popstars war der schweizerisch-kolumbianische Doppelbürger Gabriel Uribe aka Gabriel Dalar aus Lausanne:

Gabriel Dalar (photo: Thomas Burkhalter)

«Oh Yeah! – Popmusik in der Schweiz» macht hörbar, dass der Schweizer Pop stets stark von Ausseneinflüssen lebte und sich selten auf sich selbst bezog – etwas, das sich in den letzten Jahren langsam zu verändern scheint. Die Ausstellung zeigt gleichzeitig aber auch, wie der Pop in die Schweiz kam, etwa mit «Smoke on the Water» von Deep Purple. Der weltberühmte Hit entstand, als während eines Konzertes von Frank Zappa Casino Montreux ein Feuer ausbrach.

«Popmusik ist nicht Ecopop», bilanziert Radiomacher Michael Spahr nach seinem Ausstellungsbesuch: «Pop schottet nicht ab, sondern öffnet. Pop pflegt den Austausch, oft weit über Landesgrenzen hinaus. Pop ist nicht nur Musik, sondern immer eng verbunden mit Kunst, Mode und Video.»


Gespräch mit Co-Kurator Samuel Mumenthaler


Fotos zur Ausstellung

photo: Thomas Burkhalter
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photo: Thomas Burkhalter

Published on November 28, 2014

Last updated on August 06, 2020

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